Liebe Genossinnen,
vor sechzehn Jahren bin ich mit meiner Mutter und meiner Schwester nach Deutschland gekommen. Ich bin als Tochter einer Alleinerziehenden aufgewachsen und musste mich als Migrantin behaupten. Diese Erfahrungen haben mich politisiert und mich zu der Politikerin gemacht, die ich heute bin.
Seitdem ich vor elf Jahren in die SPD eingetreten bin, setze ich mich für Frauen, Kinder, Jugendlichen und Familien sowie Migrant:innen ein. Ich bin seit sechs Jahren Kreisvorsitzende der SPD FRAUEN in Treptow-Köpenick, ich war Sprecherin für Gleichstellung in der Bezirksverordnetenversammlung und habe in dieser Funktion das erste Frauenzentrum in Treptow-Köpenick erkämpft.
Anschließend habe ich im Land und im Bund für die Stärkung von Frauen und Familien gekämpft.
Jetzt möchte ich mit Euch, den SPD FRAUEN Berlin, den nächsten Schritt gehen und kandidiere bei der nächsten Landesfrauenkonferenz als Co-Vorsitzende. Es freut mich sehr, dass ich mit Marie Scharfenberg eine erfahrene Partnerin an meiner Seite habe, denn es gibt viel zu tun und als Team sind wir stärker als allein.
Deshalb freut es mich auch sehr, dass Susanne und Jana uns auf diesem Weg unterstützen.
Uns stehen in diesem und im nächsten Jahr Wahlkämpfe und Verhandlungen bevor, bei denen wir die Interessen und die Position von Frauen vertreten müssen. Der finanzielle Druck ist hoch und wir müssen in den kommenden Haushaltsverhandlungen im Land und Bund Lobbyarbeit für eine gut finanzierte Frauen- und Familienpolitik machen. Ich möchte meine guten Kontakte in die Bundes- und Landespolitik nutzen, um das möglich zu machen.
Ich freue mich, wenn ihr mir bei der Landesfrauenkonferenz Eure Stimme gebt und mich auf diesem Weg unterstützt.
Ich habe Lust auf die Arbeit mit Euch, denn ich weiß, dass ihr alle Eure eigene Expertise und Erfahrungen einbringen könnt. Fokussieren wir uns gemeinsam darauf, gesellschaftliche Mehrheiten für progressive Frauen- und Familienpolitik auf allen Ebenen zu organisieren.
Falls Ihr Fragen an mich habt, stehe ich Euch gerne für ein Gespräch zur Verfügung. Ruft mich an oder schreibt mir, ich bin für Euch erreichbar.
Ich bin in Piatra-Neamţ - eine Stadt in der Nähe der Ostkarpaten - geboren. Dort verbrachte ich die ersten 13 Jahre meines Lebens. Schon in jungen Jahren habe ich mitbekommen, wie wichtig soziale Gerechtigkeit ist.
Meine alleinerziehende Mutter nutzte die Freiheiten der Europäischen Union, um ihren beiden Töchtern bessere Chancen auf ein gutes, selbstbestimmtes und würdiges Leben zu ermöglichen.
In Berlin angekommen lernte ich, dass sich Engagement lohnt. Ich habe Orte der Demokratie gefunden, wo Jugendliche an der Gestaltung der Schule aktiv beteiligt wurden. Die Stimmen junger Menschen waren etwas wert und ich wurde selbst zu einer dieser starken Stimmen: für Vielfalt und Toleranz, für eine Gesellschaft ohne Rassismus und Diskriminierung, für Demokratiebildung und internationale Freundschaften. Bei meinem Engagement in der Schule blieb es jedoch nicht.
Die United Games of Nations - die größte internationale Jugendbegegnung im Bezirk - ermöglichte mir bereits als Schülerin meine organisatorischen und interkulturellen Kompetenzen unter Beweis zu stellen sowie Kenntnisse über Arbeitsabläufe in öffentlichen Organisationen zu gewinnen. Dies war für mich Beteiligung pur.
Als Bezirksverordnete heute weiß ich, dass es genau solche Projekte braucht, um junge Menschen über die Grenzen hinweg den Wert von Demokratie sowie internationaler Zusammenarbeit näher zu bringen und für sie Europa erlebbar zu machen.
Schon als Teenager habe ich verschiedene Ferienjobs angenommen und so lernte ich, gemeinsame Verantwortung in der Familie zu übernehmen. Im FEZ Berlin - der größten Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung Deutschlands - begleitete ich über Jahre Kinder durch verschieden Spielformate bei der Gestaltung und Umsetzung eigener Ideen. Später führte ich Workshops im Rahmen der politischen Bildung im Namen der FES Berlin an Schulen durch.
Diese Erfahrungen bestätigten mir, dass Kinder und Jugendliche durchaus demokratische Entscheidungen fällen und sie ihr Potenzial durch einen hohen Grad an Teilhabe am besten entfalten können. Deshalb kämpfe ich für mehr Jugendbeteiligung in Entscheidungsprozessen und das Wahlalter ab 16.
Job-Studium-Ehrenamt:
Mein Wunschstudium der Kulturwissenschaften (B.A.) an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder zu machen, war für mich etwas ganz Besonderes. In meinem Erasmus-Semester in Spanien habe ich nicht nur meine Spanisch Kenntnisse vertieft, sondern auch den Weg zum Feminismus gefunden. Das Studium setzte ich 2017 fort durch ein Masterstudium in Europa Studien.
Neben dem Wissensgewinn hat mir das Studium geholfen, strukturierter zu arbeiten. So bekomme ich eine Teilzeitstelle im öffentlichen Dienst, Studium, mein kommunalpolitisches Mandat und weitere Ehrenämter unter einen Hut.
2015 habe ich den Weg in die Kommunalpolitik gefunden. Seit 2016 wirke ich politisch als jüngstes Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung in Berlin Treptow-Köpenick und inzwischen als stellvertretende Fraktionsvorsitzende. In dieser Zeit habe ich gelernt, dass selbst die allerbesten Ideen immer Mehrheiten benötigen. Es ist mir gelungen, meine Fraktion sowie die Mehrheit im Kommunalparlament von der Gründung des ersten Frauenzentrums im Bezirk zu überzeugen. Die Bedarfe von Frauen sichtbar zu machen und auf der politischen Agenda zu setzen, waren meine Ziele. Das ist mir mit einem Gesamtpaket zur Stärkung von Angeboten für Frauen gelungen. Heute blicke ich stolz auf Errungenschaften wie diese zurück.
Die Auszeichnung mit dem Helene-Weber-Preis für herausragende kommunalpolitische Arbeit bedeutet mir sehr viel. Es ist eine Ehre und zugleich eine Bestätigung, mein Engagement für eine sozialgerechte, gleichgestellte und offene Gesellschaft fortzusetzen. Im Kreise des Helene-Weber-Netzwerkes möchte ich insbesondere Frauen mit Migrationsgeschichte empowern und dazu motivieren, den Weg in die Politik zu gehen. Denn wie eins meiner Vorbilder Ruth Bader Ginsburg, US-Verfassungsrichterin, sagte: "Frauen gehören überall dorthin, wo Entscheidungen getroffen werden".
Im Herbst 2020 hat mich meine SPD Treptow-Köpenick als Direktkandidatin für die Bundestagswahl 2021 aufgestellt. Meine Themen findest Du hier.
Nach der Wahl 2021 wurde ich zur Bevollmächtigten des Landes Berlin beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales berufen.
Seit dem 16. Mai 2023 bin ich Mitglied des Deutschen Bundestages für Treptow-Köpenick. Fortan arbeite ich im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Im Ausschuss für Digitales vertrete ich meine Kolleg:innen.
Leider habe ich bei der Wiederholungswahl am 11. Februar aufgrund der geringen Wahlbeteiligung nicht die Möglichkeit erhalten, mein Mandat zu behaupten.